Zahlreiche Brunnenprojekte von Georg Kolbe, vor allem aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, sind in Zeichnungen oder Fotos nach kleinen Modellen dokumentiert; die meisten blieben unausgeführt. Auch Tänzerinnen-Brunnen und kauernde Jünglinge, die ein Brunnenbecken stützen, sind aus früheren Entwürfen bekannt. Verwandt ist die Bronzefigur mit der berühmten 'Tänzerin', die sich in der Nationalgalerie Berlin befindet. Ihre einprägsame Haltung mit den ausgebreiteten Armen wird variierend zitiert. Die zehn Jahre jüngere Figur ist jedoch in ihrer Bewegung und Modellierung energischer durchgebildet. Der Brunnentänzerin ging eine kleine Fassung voraus. Die große Figur war als Gipsmodell im Frühjahr 1922 in der Akademie der Künste ausgestellt.
Den 'Tänzerinnen-Brunnen' schuf Kolbe für Heinrich Stahl, den Leiter der Auslandsabteilung der 'Victoria-Versicherung' und seine Ehefrau Jenny Stahl. Vor der von Paul Baumgarten erbauten Villa in Berlin-Dahlem kam der Brunnen zur Aufstellung. Stahl war von 1933-1940 Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde von Berlin. Unter Druck hatte er 1941 sein Grundstück in Dahlem mitsamt den Brunnen verkaufen müssen. 1942 wurden Heinrich und Jenny Stahl nach Theresienstadt deportiert. Heinrich Stahl starb dort wenige Monate nach ihrer Ankunft. Jenny Stahl überlebte das Konzentrationslager.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der so lange in Dahlem verbliebene Brunnen geteilt: Dimanow, inzwischen nach Madrid übergesiedelt, hatte die bronzene Figur der Tänzerin mitgenommen. Der überlebenden Familie Stahl war dies nicht bekannt. 1950 stellte sie beim Wiedergutmachungsamt Berlin einen Rückerstattungsantrag auf das Dahlemer Grundstück, einschließlich des Brunnens. Das Verfahren endete in einem für die Familie nachteiligen Vergleich. Mit dem Abriss der Villa Mitte der 1960er-Jahre wurde die steinerne Brunnenschale demontiert und an einen unbekannten Ort verbracht. In den 1970er-Jahren wurde die Bronzefigur durch Zufall in Spanien wiederentdeckt. Das Georg Kolbe Museum erwarb daraufhin die Figur aus dem Besitz der Erben Dimanows mit Mitteln der Deutschen Klassenlotterie. In der Folge wurde gezielt nach dem Verbleib der Brunnenschale gesucht und sie schließlich in Berlin-Zehlendorf gefunden. 1979 wurden beide Teile im Garten des Museums wieder zusammengeführt und aufgestellt.
Das Georg Kolbe Museum erforscht aktuell (2024/25) die Objekt- und Provenienzgeschichte des Brunnens.
Den 'Tänzerinnen-Brunnen' schuf Kolbe für Heinrich Stahl, den Leiter der Auslandsabteilung der 'Victoria-Versicherung' und seine Ehefrau Jenny Stahl. Vor der von Paul Baumgarten erbauten Villa in Berlin-Dahlem kam der Brunnen zur Aufstellung. Stahl war von 1933-1940 Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde von Berlin. Unter Druck hatte er 1941 sein Grundstück in Dahlem mitsamt den Brunnen verkaufen müssen. 1942 wurden Heinrich und Jenny Stahl nach Theresienstadt deportiert. Heinrich Stahl starb dort wenige Monate nach ihrer Ankunft. Jenny Stahl überlebte das Konzentrationslager.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der so lange in Dahlem verbliebene Brunnen geteilt: Dimanow, inzwischen nach Madrid übergesiedelt, hatte die bronzene Figur der Tänzerin mitgenommen. Der überlebenden Familie Stahl war dies nicht bekannt. 1950 stellte sie beim Wiedergutmachungsamt Berlin einen Rückerstattungsantrag auf das Dahlemer Grundstück, einschließlich des Brunnens. Das Verfahren endete in einem für die Familie nachteiligen Vergleich. Mit dem Abriss der Villa Mitte der 1960er-Jahre wurde die steinerne Brunnenschale demontiert und an einen unbekannten Ort verbracht. In den 1970er-Jahren wurde die Bronzefigur durch Zufall in Spanien wiederentdeckt. Das Georg Kolbe Museum erwarb daraufhin die Figur aus dem Besitz der Erben Dimanows mit Mitteln der Deutschen Klassenlotterie. In der Folge wurde gezielt nach dem Verbleib der Brunnenschale gesucht und sie schließlich in Berlin-Zehlendorf gefunden. 1979 wurden beide Teile im Garten des Museums wieder zusammengeführt und aufgestellt.
Das Georg Kolbe Museum erforscht aktuell (2024/25) die Objekt- und Provenienzgeschichte des Brunnens.