Die 'Pietà' ist eine von Georg Kolbes letzten Bewegungsfiguren von großer Ausdruckskraft. Die nackte, gebeugte Figur scheint die Trauer selbst zu sein. Die Arme und Beine der Frau fassen die Komposition zu einer Kreisform zusammen, der sich auch der Kopf durch seine Neigung einpasst. Die ungewöhnliche Körperhaltung erinnert an den Ausdruckstanz. Die 'Pietà' gehört zu einer Reihe von Trauer-Figuren, die Kolbe nach dem Tod seiner Frau Benjamine 1927 geschaffen hat. Zwei kleine plastische Modelle (Inv.-Nr. P62, P63) gingen der großen 'Pietà' voraus. Die Bronze war im Frühjahr 1931 im Kunsthaus Zürich erstmals zu sehen und wurde von Kolbe in seinem Skulpturenhof aufgestellt. Ein zweiter Guss wurde 1932 in Oslo auf der Ausstellung "Nyere tysk kunst" gezeigt. Anschließend wurde sie von der Nationalgalerie Oslo angekauft und vor dem Museum aufgestellt. Die dritte Bronze wurde für die Stadt Hannover erworben (heute im Stadtpark).