Georg Kolbes Vorliebe für transitorische Momente zeigt sich in der Darstellung des Aufsteigens, Fliegens, aber auch des Zusammenbrechens. Der 'Stürzende', der mit zwei Zeichnungen (Inv.-Nr. Z245, Z469) verwandt ist, war von ihm als Modell für ein Gefallenen-Denkmal im Berliner Rathaus konzipiert worden. Während in seinen früheren Projekten für Kriegerdenkmäler junge Männer sanft niedersinken (Inv.-Nr. P201), wird im 'Stürzenden' dramatisches Aufbäumen dargestellt. Warum es nicht zu einer Ausführung des Denkmals kam, ist nicht bekannt. 1927 wurde eine mittelgroße Fassung des 'Stürzenden' in Bronze gegossen, die verschollen ist. 1940 vollendete Kolbe in enger Anlehnung an die kleine Figur von 1924 das Modell zum 'Großen Stürzenden', der ebenfalls als Kriegerdenkmal gedacht war (Inv.-Nr. P173).