Die 'Kniende' war von Georg Kolbe als Teil einer Menschenpaargruppe konzipiert, die im Auftrag der Stadt Eilenburg in Sachsen entstand. Sie sollte in einem Hitlerjugendheim aufgestellt werden. Neben der knienden Frau war der Mann stehend gezeigt. Das Gipsmodell der männlichen Figur ist weder im kleinen noch im großen Format erhalten. Beide Figuren waren nicht in einer einheitlichen Komposition verbunden, die Männerfigur scheint im Maßstab kleiner gewesen zu sein. Nach dem kleinen Modell der 'Knienden' wurde 1943 eine Vergrößerung hergestellt, die 1959 für den Georg-Kolbe-Hain in Berlin Westend posthum gegossen wurde. Die demütig kniende Frauenfigur unterscheidet sich deutlich von vergleichbaren Gestalten der 1920er-Jahre (Inv.-Nr. P46, P58), aber auch von der kraftvollen 'Verkündung' von 1934/35 (Inv.-Nr. P85).