Die 'Japanerin' gehörte zu den ersten Plastiken Georg Kolbes, die großen Anklang gefunden haben. Modell stand die Tochter einer Berlinerin und eines Japaners. Als Tänzerin und Stummfilmschauspielerin nannte sie sich "Taka-Taka". Vier Zeichnungen nach dem Modell sind im Georg Kolbe Museum erhalten ( Inv.-Nr. Z73-Z76). Kauernde Figuren in komplizierten Haltungen waren in der deutschen Bildhauerei um 1900 beliebt, wie sich etwa in Marmorplastiken Hugo Lederers und Max Klingers zeigt. Im Vergleich zu diesen erscheint Kolbes 'Japanerin' als besonders natürlich und anmutig bewegt. In der Herbstausstellung der Berliner Secession 1911 war die 'Japanerin' zum ersten Mal gezeigt worden. Die Figur wurde von der Berliner Galerie Cassirer in einer Auflage von zehn Güssen verlegt, die bis 1917 verkauft wurden.