Inhaltsangabe
Dank für dass "Porträt Werner Hirschfeld" von 1915 von Georg Kolbe.
Transkription
München, Hompeschstr. 3.
14.2. 24.
Lieber verehrter Herr 
Kolbe
mein Dank für die lieben 
Worte, die Sie beide Wer-
ner(1) zum Gedächtnis in 
das Büchlein hineingeschrie-
ben haben, mit dem meine 
Nichte mich zu meinem 
70sten Geburtstag über-
raschte, kommt leider sehr 
spät zu Ihnen, aber ich 
hatte eine schwere Bronchitis 
mit Fieber und habe 
mehrere Wochen zu Bett 
gelegen, habe auch noch 
immer Zimmer-Arrest.
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Lassen Sie mich Ihnen herz-
lich danken, ich habe mich 
sehr über Ihre Zeilen 
gefreut. Wie gern würde 
ich Sie beide einmal wie-
dersehen und mit Ihnen 
noch einmal von Werner 
sprechen. Seit 3 Jahren 
lebe ich hier mit meiner 
Nichte, Ihre Frau kennt 
sie auch, sie war mit 
Professor Fleischmann(2) 
verheiratet. Ich bin so 
glücklich, wieder ein Zu-
hause zu haben und einen 
kleinen Kreis lieber 
Menschen. Werners 
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Kopf(3) steht in schönem Licht 
neben meinem Schreibtisch 
und in ihm grüßt mich seine 
frohe Jugend, seine ganze 
Wesenheit, und ich werde 
nie aufhören, Ihnen dank-
bar zu sein, daß Sie ihn 
so mir wiedergaben.
Darf ich vielleicht hoffen, 
Sie einmal in München 
zu begrüßen, ich würde 
mich herzlich freuen. 
Ihnen und Ihrer Frau 
herzliche Grüße.
Ihre Margarete Hirschfeld.
 
                     
                     
                     
                     
                     
     
    