Wie die große 'Kniende' (Inv.-Nr. P29) verbindet auch die 'Verkündung' die stilisierte Haltung der frühen 1920er-Jahre mit einer impressionistisch rauhen Oberfläche. Der bevorstehende Stilwechsel Kolbes kündigt sich noch deutlicher in der Vorzeichnung (Inv.-Nr. Z352) an, in der deutlich Muskeln akzentuiert werden. Die große Jünglingsfigur ist vermutlich die erste Plastik, bei der er Bildahuer eine mechanische Vergrößerung nutzte. Nach einem kleinen Modell, dessen Verbleib unbekannt ist, wurde in der Berliner Bildgießerei Hermann Noack eine große Gipsfassung hergestellt, die Kolbe überarbeitete. Die erste Bronze wurde im Frühjahr 1924 gegossen und war im Mai/Juni 1924 in der Akademie der Künste in Berlin ausgestellt. Im Herbst desselben Jahres erhielt Kolbe vom Börsenverein des deutschen Buchhandels den Auftrag für ein Denkmal der im Weltkrieg gefallenen Buchhändler mit der 'Verkündung'. Daraufhin stellte die Bildgießerei einen zweiten, vergrößerten Guss her. Am 10. Mai 1925, anlässlich des 100jährigen Bestehens des Börsenvereins, weihte man das Denkmal vor dem Buchhändlerhaus in Leipzig ein. Die überschlanke Jünglingsgestalt, gleichsam ein Verkündigungsengel, war wegen ihrer unnatürlichen Proportionen umstritten. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen.
Den ersten kleineren Guss der 'Verkündung' erwarb 1927 die Städtische Galerie in Frankfurt am Main. Im selben Jahr erreichte der Lübecker Museumsdirektor Carl Georg Heise, dass ein zweiter Guss im Garten des Behn-Hauses Aufstellung fand. 1938 bat man Kolbe, die Statue durch ein neueres Werk auszutauschen. Die 1939/40 vergrößerte Mädchenfigur für Lübeck (Inv.-Nr. P84) war einer der letzten Bronzegüsse, die für Kolbe im Krieg ausgeführt werden konnten. Im Garten des Georg Kolbe Museums steht somit die getauschte Lübecker Figur, während beim Behn-Haus seit 1976 die Bronze aus der Städtischen Galerie Frankfurt als Leihgabe aufgestellt wurde. 2013 wurde diese ans Städel Museum zurückgegeben und dort 2015 im Garten aufgestellt.
Den ersten kleineren Guss der 'Verkündung' erwarb 1927 die Städtische Galerie in Frankfurt am Main. Im selben Jahr erreichte der Lübecker Museumsdirektor Carl Georg Heise, dass ein zweiter Guss im Garten des Behn-Hauses Aufstellung fand. 1938 bat man Kolbe, die Statue durch ein neueres Werk auszutauschen. Die 1939/40 vergrößerte Mädchenfigur für Lübeck (Inv.-Nr. P84) war einer der letzten Bronzegüsse, die für Kolbe im Krieg ausgeführt werden konnten. Im Garten des Georg Kolbe Museums steht somit die getauschte Lübecker Figur, während beim Behn-Haus seit 1976 die Bronze aus der Städtischen Galerie Frankfurt als Leihgabe aufgestellt wurde. 2013 wurde diese ans Städel Museum zurückgegeben und dort 2015 im Garten aufgestellt.