Mit der "Tänzerin“ brachte Kolbe die Gefühle und Lebensauffassungen vieler seiner Zeitgenossen und vor allem einer jugendlichen Generation zum Ausdruck. Diese suchte ihre Verwirklichung nicht in wilhelminischen Traditionen und im Militarismus des Kaiserreichs, sie strebte vielmehr nach alternativen Lebensentwürfen. Durch zahlreiche Veröffentlichungen in Magazinen und auf Postkarten wurde die „Tänzerin“ zu einem Symbol eines neuen Menschenbildes sowie zur Projektionsfläche freiheitlicher Sehnsüchte und persönlicher Träume. In ihr verbanden sich aktuelle gesellschaftliche und kulturelle Themen, wie die Lebensreformbewegung, der moderne Ausdruckstanz und die Freikörperkultur mit einer neuen Auffassung von plastischer Kunst, die auch in der Kunstkritik und in Museumskreisen auf sehr positive Resonanz stieß.
Eine Reihe Fotografien, die Kolbe von ihr anfertigen ließ und welche die Skulptur aus vielen Perspektiven zeigt, belegt, dass er eben diese Bewegung darstellen wollte. Dies verdeutlicht ebenso Kolbes Auffassung von Skulptur als ein vielansichtiges Objekt, die eine Gegenposition zu der 1893 von Adolf von Hildebrand formulierten Relieftheorie einnahm, welche eine klarkonturierte Hauptansichtsseite bei Skulpturen einforderte.
1912 erwarb der damalige Direktor der Berliner Nationalgalerie, Ludwig Justi, die inzwischen berühmte Plastik für die Sammlung seines Hauses, in der sie sich bis heute befindet.
Eine Reihe Fotografien, die Kolbe von ihr anfertigen ließ und welche die Skulptur aus vielen Perspektiven zeigt, belegt, dass er eben diese Bewegung darstellen wollte. Dies verdeutlicht ebenso Kolbes Auffassung von Skulptur als ein vielansichtiges Objekt, die eine Gegenposition zu der 1893 von Adolf von Hildebrand formulierten Relieftheorie einnahm, welche eine klarkonturierte Hauptansichtsseite bei Skulpturen einforderte.
1912 erwarb der damalige Direktor der Berliner Nationalgalerie, Ludwig Justi, die inzwischen berühmte Plastik für die Sammlung seines Hauses, in der sie sich bis heute befindet.