Die spannungsvolle Komposition einer rückwärts stürzenden Frau wurde durch Zeichnungen vorbereitet (Inv.-Nr. Z915-918). Die Skulptur überrascht in Georg Kolbes Schaffen der 1930er-Jahre, in denen die gelassenen stehenden, unerschütterlich wirkenden Gestalten vorherrschen. Der Bildhauer, der in seinem plastischen Werk – meist verschlüsselt – auf seine persönlichen Krisen reagierte, hat in der Stürzenden möglicherweise seine Erschütterung über den Ausbruch seiner lebensbedrohlichen Krebskrankheit zum Ausdruck gebracht. Die ungewöhnliche Kleinplastik wurde nur selten ausgestellt und von Kolbe nur einmal gegossen.