In der Männerfigur gab Kolbe seiner Trauer nach dem Tod seiner Frau Ausdruck, dennoch handelt es sich nicht um ein Selbstbildnis. Der hagere Mann hält den Kopf geneigt, die Arme hängen schwer herab, die Schultern sind heruntergedrückt. In einer kleinen zeichnerischen Skizze legte Kolbe die Komposition der Figur fest (Inv.-Nr. Z519). Eine kleinere Gipsfassung, deren Verbleib unbekannt ist, ging der Großplastik voraus. Die Berliner Bildgießerei Hermann Noack stellte im August 1927 die Vergrößerung in Gips her, die der Künstler dann überarbeitete. Die Bronze wurde zu Beginn des Jahres 1929 gegossen. Schon im Vorjahr war 'Der Einsame' in der Gipsfassung in der Berliner Galerie Cassirer ausgestellt worden. Dieses sehr persönliche Werk blieb ein Unikat; es war in Kolbes Wohnatelier aufgestellt.