Die mächtige Frauenfigur ist in geglätteten, äußerst plastischen Formen modelliert. Der Künstler hat sich hier sehr weit von seinen frühen grazilen Mädchengestalten entfernt. Die Figur muss im Zusammenhang mit den aufsteigenden Paaren und Männergestalten der frühen 1930er-Jahre gesehen werden, die alle mit Kolbes Nietzsche-Denkmalsprojekten in Verbindung stehen. Auf einer Zeichnung für eine dem Philosophen gewidmeten Gedenkhalle (Inv.-Nr. Z1096) erscheint die 'Aufsteigende Frau' als zentrale Figur. Eine kleine Gipsfassung der 'Aufsteigenden Frau' war 1934 in der Berliner Galerie Nierendorf als "Modell zu einer Monumentalbrunnenfigur" ausgestellt. Auf einem Atelierfoto von 1934 steht sie in einem quadratischen Brunnenmodell. Im Juni/Juli 1934 ließ Kolbe die Brunnenfigur vergrößern und im Dezember 1935 wurde sie gegossen. Bisher ist nicht bekannt, für welchen Zusammenhang die Plastik geschaffen worden war. Doch die Großplastik blieb als Unikat im Besitz des Künstlers. Sie war ursprünglich im Skulpturenhof neben Kolbes Atelierhaus aufgestellt.