Transkription
(Berlin-Charlottenburg 9, Sensburger Allee 25, Fernsprecher: 99 49 28)
16.IV 40
Sehr verehrte liebe Frau Ritter,
Ihre reiche Sendung hat 
meinen Geburtstagstisch fast 
erdrückt. Welche Köstlichkeiten!
Und heute früh noch ein Kuchen!
Nein wirklich, so dürfen Sie 
mich nicht verwöhnen – Ich will 
sehr sparsam im Verbrauch sein 
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das macht mir Freude, wenn ich 
lange reiche. Und Sie müssen 
nun bitte stoppen – versprechen Sie 
mir das. Glauben Sie mir, dass 
ich beim Auspacken ebenso be-
stürzt war wie Sie bei der Bronze(1), 
und ebenso begeistert. Nun 
sind wir quitt. Nehmen Sie vielen 
herzlichen Dank für Ihre grosse 
Güte und den Rosengruss und 
das Töchterchen Rena war auch so 
lieb, mir zu schreiben – Nun geht 
es tapfer in das vierundsechzigste!
Stets Ihr 
Georg Kolbe
 
                     
                    