Paul Cassirer war der bedeutendste Kunsthändler in Berlin und ganz Deutschland vor dem Ersten Weltkrieg und vertrat in seinem Kunstsalon u. a. Max Liebermann, Lovis Corinth und Max Slevogt. Bereits ab 1901 zeigte er regelmäßig die Werke Vincent van Goghs, aber auch von Bildhauern wie August Gaul, Ernst Barlach und eben Georg Kolbe in zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen. 1913 gab er einen Bildband über Kolbe heraus, dessen Werke er an wichtige Kunstsammlungen im In- und Ausland vermitteln konnte. Nach dem Freitod des Kunsthändlers 1926 wurde der Salon von seinen Mitarbeitern Walter Feilchenfeldt und Grete Ring übernommen. Georg Kolbe porträtierte seinen Galeristen nicht nur 1925, sondern nahm ihm ein Jahr später auch die Totenmaske ab und entwarf dessen Grabmal, das sich auf dem Berliner Friedhof Heerstraße befindet (Inv.-Nr. Pl6-Pl8). Cassirers Engagement für den Bildhauer legte einen wichtigen Grundstein für seinen künstlerischen, auch finanziellen Erfolg.