Das 'Meerweibchen' von Georg Kolbe ist verwandt mit der 'Najade' von 1912, die erst in der überarbeiteten Fassung von 1919 gegossen wurde. Beide Male wird eine Frauengestalt gezeigt, die schwerelos über Wellen gleitet. Die 'Najade' war als Brunnenfigur geplant; vielleicht sollte das 'Meerweibchen' das Pendant bilden. Die spätere Figur ist sowohl in ihrer Modellierung, als auch in der Bewegung energischer und expressiver. Harte, geometrisierende Formen charakterisieren die Plastik, die trotz der Stilisierung lebendig wirkt. Im Inneren der Bronze fanden sich Reste einer Dresdner Zeitung vom Januar 1922, die Figur könnte damals durch die Dresdner Galerie Arnold verkauft worden sein. Das 'Meerweibchen' war unter anderem 1921 in der Galerie Cassirer in Berlin und 1923 in der Galerie Nebehay in Wien ausgestellt.