Transkription

(Prof. Dr. h. c. Georg Kolbe, Berlin-Charlottenburg 9, Sensburger Allee 25, J 9 Heerstrasse 4928)

5.II 41

Sehr verehrte liebe Frau Ritter,

Ihre gütige Sendung v. 3. kam
heute ohne Frostschaden hier
an und brachte mir wie immer
viele Freude, wofür ich Ihnen
sehr herzlich danke.

Recht traurig hat es mich jedoch
gemacht, was Sie mir vom
Zustand Ihres Mannes sagen.

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In welch langem Warten
müssen Sie Ihre Tage verbringen.
Was ist das doch, giebt es so hart-
näckige Nierenleiden? Ich hoffe
von ganzem Herzen, dass eine
baldige restlose Heilung möglich
ist. – Mir geht es ganz ordent-
lich – verbringe meine Tage still
zurückgezogen u. immer arbeitend.
Von draussen mag ich nicht viel
wissen. Kohlen giebt es auch u. Dank
Ihrer gütigen Hilfe sind meine Mahl-

[Einfügung li. Rand]
zeiten direkt verwöhnt zu nennen.
Seien Sie v. mir u. Frl. E.(1) herzlich
gegrüsst. Stets Ihr Georg Kolbe

Anmerkungen

  1. Irmgard Engelke, Haushälterin von Georg Kolbe bis Ende 1943