Werkverzeichnis Georg Kolbe

(Stand: 07.05.2024)

Nachdem die Bemühungen um ein Denkmal für den einem Attentat erlegenen Deutschen Außenminister Walther Rathenau an der Mordstelle in der Berliner Koenigsallee gescheitert waren (W 28.025), ergriff schließlich 1927 die AEG die Initiative für ein größeres Rathenau-Denkmal, das nun nicht nur den umstrittenen Politiker Walther Rathenau, sondern auch seinen Vater Emil, den Gründer der AEG, ehren sollte. Figürliche Entwürfe des Münchener Bildhauers Hermann Hahn, der schon für die AEG und die Familie Rathenau gearbeitet hatte, stießen auf Ablehnung. Im Frühsommer 1928 wurde Georg Kolbe in das Vorhaben eingebunden und zunächst bei einem Besichtigungstermin der geeignete Standort des Denkmals in den Rehbergen bestimmt, einem ehemaligen Truppenübungsplatz, der seit 1926 in einen Volkspark umgewandelt wurde.
Die offensichtlich für Kolbe von Anfang an bestimmende Brunnenidee variierte er in mehreren Zeichnungen (Z392–Z395, Z546–Z554, Z559–Z560) und Modellen (W 28.026–W 28.028), wobei er schnell die Form einer Spirale favorisierte, die er in verschiedenen Formvarianten durchspielte (Z 393–Z394, Z551–Z554, Z559–Z560). In ähnlich filigraner Form wie der „Entwurf I“ ließ Georg Kolbe für seinen Skulpturenhof eine „Brunnenspirale“ (W 30.006) herstellen.