Engel und Genien kommen um 1922 mehrfach in Kolbes Werk vor. Ihre genaue Bedeutung ist oft nicht geklärt, zumal wenn es sich wie hier um einen "törichten" Engel handelt. Einige der Genien könnten mit Projekten für Kriegerehrenmäler zusammenhängen, so z. B. eine Figur für ein Rathenau-Mahnmal von 1922 oder ein geflügelter Genius für das 1925 ìn Berlin errichtete 'Grabmal für Ferruccio Busoni'. Vorlage für die Holzfigur war ein Gipsmodell, das vermutlich auch für den Bronzeguss und die Porzellanausformungen verwendet wurde. Die 74 cm hohe Bronze ist etwas kleiner als die Holzfassung, was durch den "Schwund" beim Erkalten des Metalls nach dem Guss zu erklären ist; noch erheblicher war die Schrumpfung beim Brennen der Porzellanfigur, die eine Höhe von 62 cm hat. Diese wurde in der Berliner KPM hergestellt und soll 1925 in nur drei Exemplaren ausgeformt worden sein. Die einzige Bronze wurde erst 1930 gegossen. Als Leihgabe fand sie bis 1977 Aufstellung auf einem hohen Rundpfeiler vor dem ursprünglichen Wohnhaus von Kolbes Tochter (dem heutigen Café K).