1925 hatte Georg Kolbe ein erstes Selbstbildnis geschaffen (Inv.-Nr. P127). Das acht Jahre später entstandene Porträt unterscheidet sich deutlich vom früheren. Diesmal wird nicht ein schlanker, nervös modellierter Kopf gezeigt, sondern ein massiger Schädel, dessen schwere Form noch durch den breit angeschnittenen, kurzen Hals betont wird. Porträtfotos zeigen, dass Kolbes Züge sich in jenen Jahren in vergleichbarer Weise geändert hatten. In seinem zweiten Selbstbildnis charakterisierte sich Kolbe als einen Mann von Entschlossenheit und Durchsetzungsvermögen, aber auch Schwermut klingt an.