1904 erschienen Ludwig Derleths „Proklamationen“, in denen er eine neue hierarchische Ordnung eines gereinigten Christentums als gesellschaftliches Ziel formulierte und die Gründung eines kriegerischen Ordens propagierte. In seinem Hauptwerk „Der fränkische Koran“, an dem er fast 40 Jahre lang gearbeitet hatte, vereinte er dichterische Traditionen aus Abendland und Orient und verkündete in 500 Versen seine Welt- und Glaubensauffassung. Georg Kolbe lernte den charismatischen Dichter und schwärmerischen Sektierer 1898 in Paris kennen und blieb ihm für eine kurze Zeit eng verbunden. Beide teilten eine Verehrung für Nietzsche und seine philosophischen Schriften. Nach seiner Abreise aus Paris sagte sich Kolbe von ihm los und brach auch die Verbindung mit Derleths Schwester ab, mit der er eine Liebesbeziehung hatte, ab.
Das Porträt entstand im Auftrag des Malers und Schriftstellers Gustav Richter, dem Sohn des gleichnamigen Berliner Porträt- und Landschaftsmalers und Enkel Giacomo Meyerbeers.
Das Porträt entstand im Auftrag des Malers und Schriftstellers Gustav Richter, dem Sohn des gleichnamigen Berliner Porträt- und Landschaftsmalers und Enkel Giacomo Meyerbeers.