Aus dem großen Gipsmodell für eine der kriechenden Figuren im Hamburger Stadtpark entwickelte Georg Kolbe den 'Weiblichen Torso'. Arme und Beine nahm er bis auf Stümpfe ab, Brust und Bauch, die beim Modell für die Steinfigur durch Substruktionen verunklärt waren, mussten überarbeitet werden. Aus der kriechenden Frauenfigur wurde ein aufgerichteter Torso, der Kolbes neues Interesse an voluminösen, plastischen Formen dokumentiert. Das Modell für den großen Torso soll eine Berberfrau mit äußerst plastischen Körperformen gewesen sein. Die monumentale Bronze wurde in einem Stück im Wachsausschmelzverfahren gegossen. Der Torso war 1931 in der Galerie Flechtheim in Berlin ausgestellt. Er gehörte zu den Werken, die Kolbe besonders nahe standen und hatte seinen Platz im Wohnatelier des Künstlers.