Die Frauenfigur kniet mit dem linken Bein auf einem Felsen, mit dem rechten berührt sie nur leicht den Boden. Die Haltung war zuerst in einigen Zeichnungen festgelegt worden (Inv.-Nr. Z1202-Z1204). Mit der Geste des erhobenen Armes fordert 'Fortuna' auf, ihr nachzufolgen. Auf die Schrecken des Krieges und die persönlichen Bedrängnisse reagierte Georg Kolbe nicht, indem er die Wirklichkeit darstellte, sondern indem er völlig losgelöste Idealbilder schuf. Trotz des Gussverbotes während des Zweiten Weltkrieges wurden in der Berliner Bildgießerei Hermann Noack einige Figuren von Kolbe in Bronze ausgeführt. Der Bildhauer hatte dies vermutlich dadurch ermöglicht, dass er 1940 mehrere größere Plastiken aus seiner Sammlung einschmelzen ließ. Die 'Fortuna' war als Bronzeguss 1942 in der Berliner Akademie der Künste ausgestellt und auf dem Katalogtitel abgebildet.