Die Statuette steht ursprünglich in Zusammenhang mit Georg Kolbes Teilnahme an einem 1935 ausgelobten Wettbewerb für ein Kriegerdenkmal in Höchst bei Frankfurt am Main, den Kolbe aber nicht gewann. Im Dezember 1935 erhielt Kolbe jedoch von der Gutehoffnungshütte Oberhausen den Auftrag, für deren Direktor Paul Reusch den 'Aufsteigenden Jüngling' als Großplastik auszuführen. Von der kleinen Jünglin gsfigur, die für den Wettbewerb in Höchst modelliert worden war, wurde ein Zinkguss hergestellt, der Ausgangspunkt für die Vergrößerung der Plastik war. Im Gegensatz zu den meisten Zinkmodellen wurde der kleine 'Aufsteigende Jüngling' nicht sofort wieder eingeschmolzen, sondern blieb im Besitz des Künstlers. Ende Januar 1936 lieferte die Berliner Bildgießerei Hermann Noack die Vergrößerung des 'Aufsteigenden Jünglings', die Kolbe bis Ende März überarbeitete. Die Statue wurde im Sommer 1936 im Park Katharinenhof bei Oppenweiler, dem württembergischen Landsitz von Paul Reusch, aufgestellt. Der 'Aufsteigende Jüngling' ist eng mit 'Zarathustras Erhebung' (Inv.-Nr. P106) verwandt, dessen Bewegung spiegelbildlich wiederholt ist.