Inhaltsangabe
Transkription
20.Nov.
32.
Lieber Kolbe!
Nun endlich möchte
ich Dir wenigstens kurz be-
richten, daß Du mir mit
der Aufnahme der Heine-
Figur(1) eine große Freude ge-
macht hast und möchte
Dir herzlich dafür danken.
Ich hoffe sehr, nach Berlin
kommen zu können, wenn
Noack mit dem Guß fertig
ist, und wäre Dir dank-
bar, wenn Du mir die Zeit
dafür mitteilen wolltest.
Man kann nach einer sol-
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chen Aufnahme wol sehen, in
welchem Geist die Figur gemacht
ist, und daß sie die Schicksals-
probe in Gestalt von Licht und
Schatten und dem Kontur besteht.
Ich bewundere das Große Ganze u.
daß Du im Einzelnen überall was
gewußt hast u. doch den Ein-
druck der Unerschöpflichkeit
gewahrt hast.
Frau Bekker(2) erzählte mir Einiges
von Eurer Reise. Schmidt-Rott-
luff(3)s und seiner Frau Erschein-
ung ist mir immer gleich er-
freulich, willkommen und ab-
solut unverständlich. Ich kom-
me eben aus einem Vorort, wo
bei strömendem Regen mit dem
üblichen Gewürge eine Steinfigur
aufgestellt wurde u. finde eine
telegrafische Anfrage Valentin(4)s
vor, ob ich morgen für ihn zu spre-
chen sei. Hoffentlich erreicht ihn
meine Antwort noch recht-
zeitig.
Herzlichen Gruß
Dein Scheibe.