Inhaltsangabe
Zu einer Kolbe-Ausstellung, die im Februar/März 1936 in der Galerie Valentien in Stuttgart stattfand. Kolbe erwähnt in diesem Zusammenhang einen Zeitungsartikel im Stuttgarter N.S. Kurier vom 24.02.1936.
Transkription
(Berlin-Charlottenburg 9, Sensburger Allee 25, J 9 Heerstrasse 4928)
5.III 36
Liebe Julia,
mein Stuttgarter Unter-
nehmen neigt sich nun dem
Ende zu. Das Erntefest
müsste zu feiern sein!?
Ich erhielt jedoch nur
Meckereien in Form von
Zeitungsausschnitten. Ein
Herr A. D.(1) fiel mir auf, der
sich erlaubte, meine „Grenzen“
zu beleuchten. Wie mag dieser
dumme Teufel so weit mit
nach vorn gekommen sein?
Höchstwahrscheinlich als
„blinder Passagier“ – Lieber
Seite 2
wäre mir schon ein
anderer Beobachter gewesen,
sagen wir einer, der sich
mal an einem „Faust“ oder
so versucht hätte.
Nun ja, solche haben
dann keinen „Beckmesser-
mut(2)“ mehr – sie haben sich
am eigenen Werk die
Knochen gebrochen. –
Wann ich in‘s Ländle
komme, ist heute noch nicht
klar zu sehen. Die Statue(3)
wächst.
Hoffentlich geht es Ihnen
gesundheitlich gut. Mehr
darf man ja wohl nicht
verlangen. Bei mir ist sie
leidlich in Ordnung.
Mit herzlichen Grüssen
Ihr Georg Kolbe