Transkription
1.IV 46
Liebe gute Frau Ritter, eben war ich da-
bei, Ihnen wieder mal einen Gruss zu
schicken, besonders auch nach dem Be-
finden Ihres Mannes zu fragen. Da
kommt Ihre gute Nachricht und die liebe
Spende. Also war es doch recht schlimm
gewesen! Nun bin ich mit Ihnen allen
dankbar, dass der Kelch vorüber ging.
Ihr Bericht um Haus und Hof klingt nun
wieder froh u. hoffnungsvoll. Das Ringsum
mit den guten Tieren ist eine schöne Zugabe
zum schweren Dasein. Leider versagen es
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mir die Umstände, hier ein Gleiches zu
schaffen. Schon in meiner Figurenwelt
finde ich mich nicht mehr ganz zurecht,
besonders wegen der verdunkelten Sehkraft.
Leider wird aus der Operation noch lange
nichts – ich muss es eben durchkosten.
Ihre Spende hat mir grosse Freude gebracht.
Sie kam eben zur rechten Zeit – der Mangel
nimmt merkbare Formen an. Trotzdem
darf ich mit Karte I(1) nicht klagen. Wie ich
erfahre, sind die kl.[kleinen] Pakete od. gar Express
wieder zulässig. Vielleicht wären ein paar rote
Beete auf diese Weise in Marsch zu setzen?
Ich sage dies, weil Sie mich so gütig fragen.
Immer Ihr dankbarer Georg Kolbe