Im Auftrag des Wiener Kunsthändlers Gustav Nebehay porträtierte Georg Kolbe dessen Leipziger Kollegen Hans Boerner. Hans Boerner stand der berühmten Leipziger Kunsthandlung C. G. Boerner vor, die von seinem Großvater gegründet worden war. Er veranstaltete Spezialauktionen mit Grafiken alter Meister. Nebehay veranstaltete 1923 in Wien eine Kolbe-Ausstellung, bei der auch das Porträt gezeigt wurde, außerdem vier Bildnisse der Söhne Nebehays. Von den beiden 1922 hergestellten Güssen des 'Porträts Hans Boerner' ging einer an den Dargestellten, der im Krieg zerstört wurde. Der zweite Guss, der sich im Bestand des Georg Kolbe Museums befindet, war im Besitz des Auftraggebers. Eine dritte Bronze stiftete Nebehay aus Anlass des 50. Geburtstags von Hans Boerner dem Museum der bildenden Künste Leipzig.