Conrad Ansorge studierte bei Franz Liszt in Weimar und Rom und begab sich 1887 nach Nordamerika, wo er sich als herausragender Pianist einen Namen machte. 1895 ließ er sich in Berlin nieder und pflegte enge Kontakte zu Kunstkreisen. Er stand besonders Stefan George nahe, von dem er Gedichte vertonte. 1911 lernte er Georg Kolbe kennen, der ihn um Porträtsitzungen bat. 1920 wurde Ansorge als Leiter der Meisterklasse für Klavier an die Deutsche Akademie für Musik und darstellende Kunst in Prag berufen. Als Pädagoge sehr geschätzt, bekämpfte er „das Nur-Virtuosentum und die Effekthascherei“ in der Musik. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Heerstraße in Berlin.