Georg Kolbe porträtierte den Breslauer Textilindutriellen Carl Lewin kurz vor dessen Tod, vielleicht aus Anlass seines 70. Geburtstags. Max Liebermann, der mit Lewin befreundet war, hatte ihn in Gemälden und einer Radierung (Inv.-Nr. Z2031) dargestellt. Vermutlich war sein Sohn Leo Lewin der Auftraggeber des Bildnisses. Kolbe war 1922 Gast in seinem Haus, wie eine Seite aus dem Lewin-Gästebuch belegt (Signatur GK.608). Er porträtierte auch die Gattin Helene Lewin und den Sohn Kurt. Vom Bildhauer erwarb dieser 1924 außerdem einige Kleinplastiken, die in der von Oskar Kaufmann erbauten und prachtvoll in modernem, dekorativem Stil eingerichteten Villa aufgestellt wurden. Im Versteigerungskatalog der Sammlung von Leo Lewin sind mehrere Kolbe-Bronzen vertreten, darunter die Figuren 'Kauernde', 'Victoria' und 'Capriccio' (Inv.-Nr. P9, P209, P22).