Bei dieser Figur handelt es sich um eine Vorstudie für eine lebensgroße Christusgestalt, die Scheibe 1927 für die Friedenskirche in Frankfurt am Main schuf. Die elegante, fast tänzerische Bewegung der kleinen Bronze unterscheidet sich jedoch von der symmetrisch aufgebauten großen Statue. Ein 1928 mit der Figur erworbener Brief an den Käufer gibt Aufschluss über den Kaufvorgang: „Da ein Bronzeguß der kleinen Christusfigur 160 Mk. Unkosten verursacht, so wäre ein Preis von 200 Mk., da von meinen Modellen höchstens 5 Exemplare gegossen werden, nicht recht möglich. Bei meinem nicht sehr ordentlichen Geschäftsbetrieb kann es dennoch möglich sein, daß ich den Preis damals auf 200 Mk. gestellt habe und ich möchte ihn, Ihnen gegenüber deshalb auch so lassen, falls Sie sich für den Ankauf entschließen sollten." (RSch.894). Bekannt sind zwei weitere Güsse. Einer davon, aus der Sammlung von Scheibes Freund Gustav Keysselitz, wurde 2001 von den Kunstsammlungen Chemnitz erworben (PI 216).