Transkription

Curityba, am 8. April 1934

Sehr geehrter Herr Professor!

Hiermit bestätige ich, vom Rembrandt-Verlag G.m.b.H.,
Berlin Ihr Buch „Das Leben der Plastik(1)“ erhalten zu haben u. über-
mittle Ihnen gleichzeitig für die freundliche Schenkung meinen
herzlichsten Dank.

Der Empfang des Buches bereitete mir eine sehr große Freude,
glaubte ich anfänglich doch, daß mein am 1. Dezember vor. J. [vorigen Jahres]
an Sie gerichtetes Schreiben verloren gegangen sei.

Da ich augenblicklich mit den Vorbereitungen für eine
Ueberseereise nach Deutschland beschäftigt bin, erlaubt mir
die kurze Freizeit nach meiner Berufsarbeit nicht, in aller Ruhe
u. voller Hingebung Ihr geschätztes Buch studieren zu können.
Doch werde ich wohl während der Ueberfahrt an Bord des Schiffes
reichliche und gute Gelegenheit finden, mich in Ihr Schaffen
u. Werk vertiefen zu können.

Sollte ich bei meinem Aufenthalt in der lieben Heimat auch
für einige Tage nach Berlin kommen, so würde ich mir evtl.
erlauben, Ihr Einverständnis voraussetzend, bei dieser Gelegenheit
Ihnen meinen kurzen Besuch abzustatten.

Ihnen nochmals für die freundliche Zusendung Ihres Buches
herzlichst dankend, verbleibe ich mit treu-deutschem Gruß
aus Südamerika Ihr

Otto Geiger.

Adresse in Deutschland: Wuppertal-Vohwinkel
Nathratherstr. 10

Anmerkungen

  1. "Vom Leben der Plastik. Inhalt und Schönheit des Werkes von Georg Kolbe.", hrsg. von Rudolf G. Binding, Rembrandt-Verlag, Berlin 1933