Transkription

München, am 27./9. 98.
Theresienstr. 34 II. Rckb.

Sehr geehrter Graf!

Eben berichte ich Ihrer
Frau Gräfin Mutter den Empfang
von 3 aus Berlin erhaltenen
Zusendungen, welche mit zur
Concurrenz eingesandt werden.
Das Gesuch ist noch nicht abgeschickt,
ich warte peinlich jede Sekunde
auf einen Schein aus Waldheim.

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Erhielten Sie meine letzten
beiden Briefe aus München?
Schon lange warte ich auf eine
Antwort von Ihnen.

Auf Wunsch von Gräfin
Zichy(1)
habe ich jetzt eine
Komposition „Höhlennächte“
gezeichnet, aber noch nicht
abgesandt. Aus Konstanz
bat mich durch Frau Fürstin
M. zu Oettingen-W.(2)
[Wallerstein] Herr
Remy(3)
um die Handzeichnung
„Entfesselung d. Prometheus“.
Ich sandte sie ab, weiß
aber noch nicht, ob sie der Herr

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behalten wird.

Wo werden Sie weilen, wenn
Sie Bonn verlassen?
Letzteres wird doch in wenig
Tagen geschehen.

Ich sende Ihnen meinen
aufrichtigsten Gruß

Georg Kolbe.

Anmerkungen

  1. Maria Gräfin Zichy, Frau des österreichischen Botschafters in München

  2. Maria Fürstin zu Oettingen-Wallerstein, Person im Umkreis Georg Kolbes, ohne weitere Angabe

  3. Unbekannte Person aus dem Umfeld der Fürstin zu Oettingen Wallerstein