Transkription

(W. Regentenstraße 20)

16 Jan. '14.

Liebe Schmitt's, –

Obwohl ich eigentlich noch
nicht die richtige Ruhe zum
Schreiben habe, will ich doch
keinen Tag mehr länger
warten, Ihnen ein paar
Worte zu senden. Wie lieb
von Ihnen, an uns zu
denken! Es war eine große
Freude, als wir vor ein
paar Tagen aus Celerina
heimkommend Ihren

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Brief und Ihre so schöne
Überraschung hier vorfan-
den. Haben Sie vielen,
vielen Dank. Das Glas-
gefäß ist wunderbar fein, –
(ich weiß es zu lieben u. zu
schätzen!) – u. dem Georg
scheinen Ihre Cigaretten auch
sehr zu gefallen, – denn sie
verschwinden, wie ich täg-
lich bemerke, – sehr rasch!
Wie Sie also sehen, haben
Sie frohe Gesichter hervorge-
zaubert! – Wie freuten uns

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herzlich, von Euch zu hören, – teil-
weise ja so gute Nachrichten – u.
wir hoffen natürlich sehr, daß
ein Wiedersehen nicht all zu
fern liegt! –

Und nun wollen Sie von hier
etwas über die ägyptischen
Ausgrabungen hören? Selbst-
redend sind entzückende
Arbeiten dabei, – aber so
schön u. so sensitiv wie
unser Amenophis-Kopf
habe ich keinen finden
können. Und dies muß

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Ihnen nun eigentlich
schon genügen!!

– Nachdem wir eine kurze
Zeit im Ober-Engadin waren
und wieder hier sehr erfrischt
gelandet sind, steckt Georg
wieder tief in der Arbeit. Dort
oben war es natürlich köst-
lich schön in der warmen
Sonne u. in der ganz reinen
Winterluft. –

Lebt recht, recht wohl und
seid vielmals u. herzlichst
von uns gegrüßt. Ihre

Eure Ben.