Transkription

den Haag.

9. Nov. 1915.

Lieber Herr Kolbe,

Wenn es Ihnen nicht
zu viel Mühe bereitet,
würden Sie wohl die
Hand(1)
– nach der von
Ihnen vorgeschlagenen
Art – verpacken lassen
und dann absenden

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an:
An den Portier des
Hotel Marienbad
München
Barerstrasse.

Dort wird sie dann geholt,
gelegentlich.
Vielleicht lassen Sie gross-
darauf „zerbrechlich“
malen!

Haben Sie vielen Dank

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im Voraus.

Die Erinnerung an die
Sitzungen bei Ihnen in
der von der Heydtstrasse
ist eine in jeder
Beziehung Harmonische
und hoffe ich, sind
Sie selbst – wenigstens
nur halb so beglückt
von dem Resultat(2)
wie ich selber!

Der Besuch bei Leo König(3)

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hat mir grosse Freude
bereitet – was die
Entschlüsse meiner
Begleitung dorthin sein
werden – ist mir noch
nicht ganz vergönnt
zu durchschauen – aber
ich hoffe das Beste! Das
Meinige habe ich getan.
Bitte grüssen Sie Ihre
Frau, und lassen Sie sich
selber noch einmal
dankbarst die Hand
drücken. Marguerite Kühlmann

Anmerkungen

  1. Totenhand Otto von Kühlmanns (gest. 18.9.1915), Direktor der Anatolischen Eisenbahngesellschaft, Vater von Richard von Kühlmann

  2. Werk Georg Kolbes, Porträt Marguerite von Kühlmann, 1915

  3. König, Leo Freiherr von (28.2.1871, Braunschweig – 9.4.1944, Tutzing), Maler

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