Transkription

(Johannes Schmidt, Architekt, Frankfurt am Main-Nied, Oesserstrasse 48, Fernruf 13556, den) 26. 12. 45.

Sehr geehrter Herr Prof. Kolbe.

Mit großer Freude las ich in unserer in
Frankfurt erscheinenden Zeitung, daß Sie, Herr
Professor, dem in Berlin arbeitenden Kultur-
ausschuß Ihre Mitarbeit zur Verfügung stellen.
Ich nehme an, daß Sie nun auch wieder in
Berlin sind und spreche die Hoffnung aus,
daß Sie obige Arbeit und Ihre berufliche Tätig-
keit mit voller Gesundheit wieder aufnehmen.
Es ist für uns alle schwer, nach einer derartig
schweren Niederlage die Kraft zu finden für eine
neu aufzubauende Kultur. Wenn erst mal die
neue Staatsform geschaffen ist, wird es leichter
sein, als freier Mensch wieder schaffen zu können.
Möge es Ihnen vergönnt sein, für den Neuauf-
bau unseres Kulturbereichs noch recht lange
und recht viel arbeiten zu können. In
diesem Sinne begrüße ich Sie und wünsche
Ihnen für das kommende Jahr alles Gute.

Ihr Johannes Schmidt.