Transkription

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2. VII 41

Liebe verehrte Frau Ritter,

wenn eine Sendung von
Ihnen kommt, bringt Frl. E.(1)
sie in’s Atelier, ich unterbreche
jede Arbeit u. schaue zu, wie sie
auspackt – das sind wahrhaft
glückliche Momente – glauben Sie
mir. Es ist ja eine hässliche Sache,
immer so viel an das Essen

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zu denken – aber Du mein Gott!

Was haben Sie für liebe
Kinder, dass sie für meine
Piepers sammeln – ich sage
ihnen innigen Dank. Das Futter
ist prima. Und wie gütig sind
Sie selbst, dass Sie nicht ermü-
den, für mich zu sorgen. Nie
werde ich Ihnen dies vergessen.
Sie helfen mir so viel – u. der
Schwierigkeiten bin ich mir voll
bewusst. In herzlicher Dankbar-
keit
stets Ihr Georg Kolbe

Anmerkungen

  1. Irmgard Engelke, Haushälterin von Georg Kolbe bis Ende 1943